Donnerstag, 28. November 2013

Besuche im Viertel



Entschuldigung, dass der heutige Blog so spät kommt, aber die Firma Tigo meinte, dass ich mein Internetlimit an GBs aufgebraucht hätte und ich solle gefälligst nachladen. Das ist jedoch auch in Guatemala abends um 21 Uhr etwas schwierig. Jetzt geht es aber wieder.
 
Der heutige Tag im Projekt war geprägt durch die Turniere von Tischtennis und Schach.
Eduardo hatte das Ganze organisiert und war sozusagen der „Master of Desaster“.
Trotz dem Chaos schafft er es aber die Kids zu begeistern und bei der Sache zu halten. ER hat da einfach ein Händchen dafür.

Tischtennisturnier
Beim Tischtennis ist die Stimmung gut und aktiv und beim Schach sind alle ziemlich ruhig. Äußerst faszinierend, bei dieser Gruppe. Aber Eduardo begeistert sie alle, der hat ein Händchen dafür.

Schachturnier
Ich muss die "Arena" jetzt aber verlassen und darf mit Ernesto und Karina „Hausbesuche“ bei den neuen Kids im Projekt machen.
Normalerweise sieht man diese Blechhütten ja nur von außen. Wir dürfen auch rein und die Armut in ihrer vollen Auswirkung "bewundern".
Ich komme mir richtig schlecht vor, weil ich ja auch den Auftrag habe, die Situation der Familien im Bild festzuhalten.

Es ist für mich erschreckend in welchen äußeren Verhältnissen hier Kinder aufwachsen, spielen und lernen müssen. Ich halte es für gut, dass es Projekte wie Procedi gibt, die Kindern ein sicheres und auch äußerlich ansprechenderes Umfeld bietet. Man merkt ja auch, dass die Kinder gerne kommen.
Selbst unser miesester sozialer Wohnungsbau ist besser als diese Blechhütten auch wenn sie teilweise durchaus liebevoll eingerichtet sind und eine gewisse Ordnung herrscht.

Trotzdem haben die Familien hier erst mal keine Chance auf etwas besseres, da dazu einfach das Geld nicht reicht. Fließend Wasser hatte keine der von uns besuchten Familien – Ich habe es wenigstens nicht gesehen. Nur Wasserfässer.
Ich gebe zu, dass ich froh war, wieder im Projekt zu sein, aber für die Kinder ist das die Heimat. Ich bin froh, dass ich das erleben darf, werde aber nach meiner Rückkehr sämtliche Politiker meines Umfeldes auffordern, dass da politisch etwas passiert. Solche Zustände lassen sich nicht mit ein paar gespendeten Euros beseitigen. Da muss Druck auf die koruppten Regierungen ausgeübt werden. Alle behaupten doch, dass Deutschland so mächtig ist.
Oder sind unsere Politiker etwa genauso? Sind wir doch auch nur eine BRD (Bananen-Republik-Deutschland) mit Politikern die vor allem das eigene Wohl im Auge haben?

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