Dienstag, 23. Juli 2019

Camino Seguro - der sichere Weg

Der Montag war eigentlich eher ruhig. Flor hatte den Kindern gesagt, dass am Montag die Schule ausfällt, also hing ein entsprechender Zettel am Eingang. Eigentlich schade, dennes war eine Menge aufzuräumen. Es mussten Möbel (zurück)geschleppt werden, die für den Freitag weggeräumt waren. Das war dann der Job der Lehrerinnen, die sich von mir und ein paar älteren Schülern helfen ließen. Sogar Wendy, die eigentlich krank war, half kräftig mit. Eswar etwas chaotisch aber mit  Einfühlungsvermögen und deutscher Organisation bekamen wir das Chaos ziemlich gut und schnell in den Griff. Maylyn organisierte zwischendurch noch Schwimmbad und Bus - ich musste nur die Zahlen abnicken, weil ich den Ausflug ja finanziere.
Dann kam im wahrsten Sinne des Wortes eine nette Unterbrechung: Kambli und Yobany tauchten auf. Ich hatte zwar keine Gummibärchen dabei, aber immerhin ein Päckchen Buntstifte mit denen ich Yobany glücklich machen konnte. Mal sehen ob der in zwei Jahren auch als Kind nach Procedi kommt. Wenn ja, bestehe ich darauf seine Patenschaft zu übernehmen.


Aber jetzt zum Dienstag: "Camino seguro" oder "safe passage" habe ich zufällig auf dem Kirchentag entdeckt. Die arbeiten in der Zone 7 direkt neben der größten Müllkippe der Stadt. Dort haben sie bzw. Hanley Danning vor etwa 20 Jahren angefangen mit den Kindern der Müllkippenarbeitern zu arbeiten. Daraus ist inzwischen ein riesiges Schulprojekt mit mehreren Standorten geworden, die vor allem aus USA finanziert wird. Auf ihrem Gelände hat Camino seguro, ähnlich wie wir in Procedi, ein Paradies für Kinder und Jugendliche geschaffen.  Alles halt etwas größer als bei uns, aber mit genausoviel Herz. Es gibt einen richtigen Besucherservice, der die Gäste durch die Anlagen führt (was sie sich aber auch entsprechend bezahlen - äh bespenden lassen.)
Trotzdem ist es eine tolle Anlage und es hat mich durchaus beeindruckt.

Außenansicht "Camino Seguro"
So sieht es innen (Kindergartenbereich) aus
Spielplatz
Der Jugendfreizeitbereich (mit Computerräumen etc.)
Der (unerlaubte) Blick auf die Müllhalde
Blick auf den Pausenhof
Dies Eindrücke haben mich schon ganz schön geflasht. Gleichzeitig habe ich überlegt, ob ich das auch will, glaube aber, dass unser nettes kleines Projekt auch was hat und doch etwas persönlicher ist, (wir haben nur 120 statt 500 Schüler) Über ein paar Veränderungen oder Neuerungen könnte man nachdenken.
Mit diesen ganzen Eindrücken im Kopf fuhr ich nun mit Uber-Taxi zur Schule von Josselyn, denn mit der hatte ich mich zum Essen bzw. zu einem netten Nachmittag verabredet.
Es war ein unglaublich erfüllter Nachmittag. Ich habe nur beim essen kurz ein Foto gemacht und ansonsten die Zeit als Aushilfsvater einfach nur genossen. Josselyn hat mir ganz viel erzählt, was ich hier aber nicht ausführe - es war ein unheimlich toller Nachmittag. Ach ja, mit ihrem neuen Handy hat sie natürlich Teenagermäßig auch viel rumgespielt, sie muss ja die neue Karte und das Datenvolumen ausnutzen.
Vor dem Essen

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