Dienstag, 16. August 2016

Schnupfen schreckt mich nicht



Heute hat es mich erwischt. Ich bin mit einer totalen Schniefnase aufgewacht. Sehr ärgerlich. Da habe ich wohl irgendwo zu lange im Durchzug gesessen. Macht aber nix. Die letzten drei Tage müssen genutzt werden gerade weil endlich auch die Verständigung einigermaßen klappt.
Nach dem üblichen Zweistundenstau zum Projekt kommen wir gegen 8.40 Uhr dort an und 3 Minuten später bin ich in meinem Englischkurs.


Wir stehen im Stau...
Eigentlich ist es wie in jeder Schule: Ein paar wollen lernen, ein paar andere nicht und sie sind leider auch nicht dazu zu bewegen ihren Mitschülern zuzuhören. Also mache ich es wie bei Hunden, die lernen auch nur durch Belohnung.
Joselin schafft tatsächlich als erste 6 Vokabeln ohne Fehler und Vorsagen, kassiert die Gummibärchen und bleibt damit erst mal lange allein. Yaqelin arbeitet wie besessen um auch die Vokabeln zu können (und die Gummibärchen zu kriegen) und nach einiger Zeit gelingt es ihr auch. Ein paar Andere sind immer ganz dicht dran, schalten aber nach dem vierten oder fünften Wort ab. Na ja, es wird langsam. Dann ist wieder Sport angesagt und ich nutze die Chance um meine Kommunikationsfähigkeit auf Spanisch weiter auszubauen. So werde ich u.a. über Deutschland und den Terror ausgefragt (von den Älteren) Da heißt es dann, Vokabeln suchen und erklären, dass Deutschland zwar schön, aber trotzdem kein Paradies ist, wo man nur faulenzen kann.

Ein weiteres intensives Gespräch habe ich mit Maylin, Jeny und Wendy, den Lehrerinnen. Die wollen natürlich alles über das deutsche Schulsystem und natürlich die Bezahlung wissen. Reizen würde sie das schon, aber dummerweise braucht man bei uns für den Lehrerburuf ja ein abgeschlossenes Studium.
Dann erzählen sie noch von ihren Träumen, dass sie unheimlich gerne mal nach Tikal und in den Petén reisen möchten. Ein eigentlich erfüllbarer Traum, aber nicht bei dem hiesigen Einkommen...Das letzte sehr intensive Gespräch habe ich mit einigen Jugendlichen über unsere Evangelische Kirche und die Geschichte Martin Luthers. Die Jugendlichen hier kennen nur die katholische Kirche und die diversen Freikirchen, die es hier ja an jeder Ecke gibt und das sind eher Sekten. Na ja, hier fehlen bei der Kirche halt knapp 1500 Jahre Geschichte. Da waren hier noch andere Götter angesagt. Es war auf jeden Fall spannend die Fragen der Jugendlichen nach bestem Wissen zu beantworten, auch wenn mir doch manchmal das spanische Fachvokabular gefehlt hat. Es war ein toller Tag, auch wenn ich jetzt ziemlich am schniefen bin. Hoffentlich bin ich am Freitag wieder fit fürs Schwimmbad.
Ach ja, gesungen haben wir auch noch, um mal die Liedchen für die deutsche Gruppe zu üben.
Hier ein paar Takte im Video:

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