Freitag, 19. August 2016

„Aaaner geht noch“ - Splash

Wir waren im Aquapark "Splash". Dieses Ding gab dem Ganzen den Namen
Anders als befürchtet ging der Ausflug doch nicht sooo lange. Aber eigentlich war er viel zu kurz.
Im Schulbus mit lauter Musik ging es hin
Das Splash ist ein richtig toller Aquapark mit vielen Wasserspielmöglichkeiten.
Die Kinder waren fast nicht aus dem Wasser zu kriegen.
Dieser Frosch (wohl das Maskottchen vom Schwimmbad) begrüßte uns
Besonders als in der „La Ola“ die Wellenmaschine angeschaltet wurde, konnte man das Vergnügen der Kinder mehr als hören. Es machte einfach riesig viel Spaß. Und weil wir auch supertolles Wetter hatten, haben sich eigentlich alle (incl. mir) einen Sonnenbrand geholt. Obwohl die von mir gesponserte Sonnencreme plus meine eigene dabei waren.
Die "La Ola - Playa"
Ich habe mit dem Handy ein paar Fotos gemacht und sonst jede Minute mit den Kids genossen. Das ist der Motivationsschub, den ich brauche um hier her zu kommen.
Die Menschen sind zwar kulturell anders gestrickt, aber total toll. Von Fremdenfeindlichkeit keine Spur. Ich habe mehrfach auch mit wildfremden Guatemalteken gequatscht. Es war einfach nur geil!!!!!!!
Am Ende waren eigentlich auch alle ziemlich müde - Na ja, fast Alle.
v.l. Maylin, Jeny,Wendy, Ernesto
 
Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich ein bißchen am heulen, weil ich mich wieder total in die Kinder verguckt habe. Josselin, hat mich am Schluss aus Versehen sogar Papa genannt. Und da rede noch mal einer von "professioneller Distanz". In den drei Wochen konnte ich viele Probleme nur anreißen, aber nicht komplett lösen. Nicht sehr tröstlich diese reinen Lösungsansätze :-( 
Ein Trost aber ist: Ich weiß jetzt schon wann ich wieder komme, aber dann werde ich die Kids nur maximal 2 oder 3 Tage sehen. Leider...Aber ich komme bestimmt wieder!
Auf Wiedersehen – Hasta Luego!!

Donnerstag, 18. August 2016

schon fertig?



Hallo, ich habe doch gerade den Jetlag einigermaßen überwunden und schon steht Rückflug auf dem Plan? Ich hab mich doch gerade erst eingelebt, kann mich endlich wieder einigermaßen verständigen und schon ist Schluss?
Es musste ja so kommen. Gestern erreichte mich eine Whatsapp aus Berstadt. Arbeit, du hast mich auch wieder. 
Trotzdem habe ich noch mal den Betrieb in Procedi genossen. Heute war nämlich Radfahrtag. Und so wurden auf dem Sportplatz auf abenteuerlichen Rädchen mit Vollgas Runden gedreht. Außer einem kleinen Sturz gab es aber keine Unfälle oder Verletzte.
(Federball ist viel gefährlicher, da gab es eine dicke Lippe, weil zwei Kinder meinten, die Schläger nicht nur zum Spielen benutzen zu müssen)
Auch die Lehrer lieferten sich ein Rennen und Karina zockte sie alle ab.
Am Nachmittag waren wir dann noch auf der Feria. Maylin, Jeny, Wendy und ich.  Es war sehr spannend über dieses guatemaltekische Volksfest zu spazieren. Mehrere Straßen wurden extra für das Ereignis gesperrt und mit Buden und Fahrgeschäften zugebaut. 

Ein Naschstand neben dem anderen

Es war toll, auch wenn mir persönlich die Fahrt im Riesenrad doch etwas zu sportlich war. Habe ich aber leider erst gemerkt, als wir drin saßen...
Insgesamt war es ein eigentlich unbezahlbarer Nachmittag mit drei tollen Frauen, der mir aber sicher noch länger im Gedächtnis bleiben wird.
Für den richtigen Hunger gab es Garnachas
Churros eine leckere Kalorienbombe
Morgen geht es dann ins Schwimmbad und am Samstag mitten in der Nacht, um 5:30 Uhr zum Flughafen. Mal sehen, ob ich vorher meinen Platz bei der Lufthansa noch reservieren kann. 
Ach ja, den Schwimmbadtag werde ich sicher noch posten, aber wahrscheinlich erst wenn ich zurück bin.
Ein Trost bleibt:
I´ll be Back … soon

Dienstag, 16. August 2016

Schnupfen schreckt mich nicht



Heute hat es mich erwischt. Ich bin mit einer totalen Schniefnase aufgewacht. Sehr ärgerlich. Da habe ich wohl irgendwo zu lange im Durchzug gesessen. Macht aber nix. Die letzten drei Tage müssen genutzt werden gerade weil endlich auch die Verständigung einigermaßen klappt.
Nach dem üblichen Zweistundenstau zum Projekt kommen wir gegen 8.40 Uhr dort an und 3 Minuten später bin ich in meinem Englischkurs.


Wir stehen im Stau...
Eigentlich ist es wie in jeder Schule: Ein paar wollen lernen, ein paar andere nicht und sie sind leider auch nicht dazu zu bewegen ihren Mitschülern zuzuhören. Also mache ich es wie bei Hunden, die lernen auch nur durch Belohnung.
Joselin schafft tatsächlich als erste 6 Vokabeln ohne Fehler und Vorsagen, kassiert die Gummibärchen und bleibt damit erst mal lange allein. Yaqelin arbeitet wie besessen um auch die Vokabeln zu können (und die Gummibärchen zu kriegen) und nach einiger Zeit gelingt es ihr auch. Ein paar Andere sind immer ganz dicht dran, schalten aber nach dem vierten oder fünften Wort ab. Na ja, es wird langsam. Dann ist wieder Sport angesagt und ich nutze die Chance um meine Kommunikationsfähigkeit auf Spanisch weiter auszubauen. So werde ich u.a. über Deutschland und den Terror ausgefragt (von den Älteren) Da heißt es dann, Vokabeln suchen und erklären, dass Deutschland zwar schön, aber trotzdem kein Paradies ist, wo man nur faulenzen kann.

Ein weiteres intensives Gespräch habe ich mit Maylin, Jeny und Wendy, den Lehrerinnen. Die wollen natürlich alles über das deutsche Schulsystem und natürlich die Bezahlung wissen. Reizen würde sie das schon, aber dummerweise braucht man bei uns für den Lehrerburuf ja ein abgeschlossenes Studium.
Dann erzählen sie noch von ihren Träumen, dass sie unheimlich gerne mal nach Tikal und in den Petén reisen möchten. Ein eigentlich erfüllbarer Traum, aber nicht bei dem hiesigen Einkommen...Das letzte sehr intensive Gespräch habe ich mit einigen Jugendlichen über unsere Evangelische Kirche und die Geschichte Martin Luthers. Die Jugendlichen hier kennen nur die katholische Kirche und die diversen Freikirchen, die es hier ja an jeder Ecke gibt und das sind eher Sekten. Na ja, hier fehlen bei der Kirche halt knapp 1500 Jahre Geschichte. Da waren hier noch andere Götter angesagt. Es war auf jeden Fall spannend die Fragen der Jugendlichen nach bestem Wissen zu beantworten, auch wenn mir doch manchmal das spanische Fachvokabular gefehlt hat. Es war ein toller Tag, auch wenn ich jetzt ziemlich am schniefen bin. Hoffentlich bin ich am Freitag wieder fit fürs Schwimmbad.
Ach ja, gesungen haben wir auch noch, um mal die Liedchen für die deutsche Gruppe zu üben.
Hier ein paar Takte im Video:

Samstag, 13. August 2016

Sport und Pizza



Jetzt bin ich endlich richtig  angekommen. Ich kann mich wieder (fast) normal unterhalten und Sport wird auch getrieben. Die „Procedis“ haben zwar eine sehr interessante Auslegung der Volleyballregeln, aber was solls. Allen Beteiligten macht es einen Riesenspaß und es wird viel gelacht, aber auch durchaus hart gekämpft. 

Die Nachfolgerin von Kambli und Josselin steht auch schon in den Startlöchern. Die kleine Schwester von Josselins bester Freundin Keily hängt bei jeder Gelegenheit an mir dran und hat gerade am Freitag wohl sehr genossen, dass die „Konkurrenz“ nicht da war. Die hatte nämlich Aufnahmeprüfung in der neuen Schule und diese, genauso wie Yakelin natürlich mit Bravur bestanden. Und Gabi war glücklich, dass sie mich nur mit den (in ihren Augen) weniger gefährlichen Anderen teilen musste.

mit Gabi (rechts)
Das Mittagessen an diesem Tag, ein guatemaltekischer Gemüsetopf war nicht ganz meins. Neben verschiedenen Gemüsen gab es ein zähes Stück Fleisch und eine Brühe darüber.
Dafür war die „Nachtischananas“ dann sehr lecker.
Nach dem Essen gab es dann noch ein Bastelstündchen von und mit den Lehrern. Es wurde bedrucktes Packpapier produziert.

Am Samstag war dann der Tag der „Jovenes“. Zusammen mit Eduardo wurde Pizza gebacken. Diese Aktion war, zugegebenermaßen, ein etwas schwacher Ausgleich dafür, dass die Jugendlichen nicht mit ins Schwimmbad dürfen. Das dürfen sie aber im Januar. (ich hoffe, ich habe mich da nicht zu weit vor gewagt…) 


Neben der Pizzaproduktion wurde eifrig geplaudert. Da merke ich doch, dass mich einige der aktuellen Jugendlichen noch aus ihren Zeiten im Projekt kennen. Toll wie die sich weiterentwickelt haben.



Neben der Pizzaproduktion habe ich dann endlich auch mein erstes richtiges eigenes Patenkind getroffen. Sie kam später und traute sich erst mal gar nicht rein. Für ein Foto hat es aber dann doch noch gereicht.

Mit Patenkind Chantala
Ach ja, das Geländer an der Treppe wurde auch, in meinen Augen notdürftig geschweißt.
Hurra es ist wieder etwas stabiler!

Donnerstag, 11. August 2016

Erwachsenenbildung


Ja, auch Erwachsenenbildung findet bei Procedi statt. Im Rahmen einer Guatemaltekischen Bildungskampagne schult Lehrer Eduardo einige Mütter von Procedikindern und bringt ihnen Lesen und Schreiben bei.
Die Stimmung ist entspannt, die Damen ziemlich gut drauf und sehr redselig. Sie finden es halt auch spannend, mal Jemand aus Deutschland zu erleben, der halt nicht gerade ein junger Praktikant ist, sondern eigentlich eher in die Patenschiene zu packen ist.
Sie wollen wissen, wo ich herkomme und was ich so mache. Und sie erzählen mir ihrerseits wie die hohen Preise für Lebensmittel das ohnehin knappe Haushaltsbudget belasten. Aber auch wie froh sie sind, dass sie jetzt mit ihren Kindern gleichziehen können.
(Ich wusste gar nicht, dass ich so viel Spanisch verstehe, aber die Damen gaben sich viel Mühe langsam zu sprechen.)
Zum Abschluss der heutigen Lerneinheit war guatemaltekischer Volkstanz angesagt. Hier betätigte sich Eduardo dann als Tanzlehrer. 
Elegant die Arme bewegen...
...und dann locker die Hüften schwingen
Dieser Mann imponiert mir immer mehr – okay, er war auch der Hahn im Korb. Aber er macht das mit Begeisterung und, so weit ich es in der kurzen Zeit beurteilen konnte, super.
Für die Kids war dann mal wieder Fußball angesagt, wobei ich versuche, dass alle Kids irgendwie eingebunden werden. 
Nach über einer Woche ist das Zuschauen nicht mehr ganz so spannend.
"Die Bube' spiele Klickerscher..."
...und die Mädchen klatschen mit den Händen
Das Turniersystem von Eduardo habe ich immer noch nicht begriffen, auch wenn er es mir mehrfach erklärt hat. Aber so lange alle mit Begeisterung dabei sind ist es ja okay.
Ach ja, den Englischkurs habe ich auch weiter gemacht. Mal sehen ob die Kids sich das bis Dezember behalten. Fotos gibt’s davon keine, weil ich da mit den Kids beschäftigt bin.

Mittwoch, 10. August 2016

Sportaktivitäten



Die Procediolympiade geht in die nächste Runde. Wieder auf dem großen Sportplatz unter Aufsicht des Militärs.

Und wir sitzen in sengender Sonne und schauen den Athleten zu. Zum Glück bin ich "Bleichgesicht" dick eingeschmiert zum Schutz vor der Sonne. Und ich bin heilfroh, dass ich nur fotografieren muss.
Anbei ein paar Eindrücke vom Sportfest:
 
Zuschauer


Die Tribüne
Staffellauf
Lehrerwettlauf
Und alles mit Blick auf die Zone 18...
 

Danach geht es zurück ins Projekt zum Englischunterricht und anschließend zum Essen. Heute mit Spaghettis und Würstchen.
Und das Mittagessen für morgen wird anschließend auch noch vorbereitet, während die Band für den Auftritt am 15. September zum Unabhängigkeitstag trommelt.

Montag, 8. August 2016

Wochenende und Olympia



Am Samstag hatten wir ein nettes Gespräch mit Sabine, Saskia, Johannes und mir. D.h. wir haben vor allem Deutschgesprochen und lediglich Kaffee, Frühstück und Bier auf Spanisch bestellt. Es war so nett und intensiv, dass wir nicht mal ein Foto gemacht haben, Und das Frühstück zog sich bis in den Nachmittag hinein, wo wir dann auf einer Benefizfamilienparty waren, zugunsten einer Vousine/Nichte, die einen Unfall hatte und nun die Privatklinik finanzieren muss. Man erklärte mir, dass in den staatlichen Krankenhäusern eigentlich keine Behandlung mehr möglich ist, da dort keine Medikamente und Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
Na ja, und so hat die Familie zwar wie immer selbst gekocht, aber alle haben auch dafür bezahlt und das Geld war für den guten Zweck. Na ja und wie fast überall wurde der meiste Umsatz an der Bar gemacht, so dass ich am Sonntag mit ziemlich dickem Kopf aufwachte.
Dadurch habe ich dann auch die Messe geschwänzt und bei Flor den entsprechenden (liebevollen) Rüffel kassiert. Das mitgebrachte Gallo (Bier) hat dann wohl etwas versöhnt.
Irgendwann war ich dann wieder im Quartier und dann konnte ich (fast) fertig schlafen.
 Um 4.30 Uhr schellte heute morgen mein Wecker und holte mich unsanft aus meinen Träumen. Das Wochenende steckte mir irgendwie schon in den Knochen und der Jetlag ist auch weg. Also bin ich Abends lange wach und morgens müde.
Wir fuhren also ins Projekt und dort gab es in Form von Pfannkuchen für mich das zweite Frühstück.
Stärkung war wichtig, denn die Procediolympiade ging in die nächste Runde.


Es begann mit ein paar Aufwärmübungen bevor Sportmeister Eduardo die ersten Athleten zum Wettlauf rief. Die Anderen verkrümelten sich in den Schatten, da auf den Sportplatz ziemlich die Sonne herunter brannte.

So war auch der Sprint der Athleten nach dem Lauf als Erstes hin zum Trinkwasser.

 Die Zuschauer verfolgten das Ganze von engagiert bis gelangweilt.


 
Josselin (6.v.r.)
Bei den Großen siegte die für Deutschland startende Josselin, die in einem überragenden Lauf die anderen Teilnehmerinnen locker auf die Plätze verwies.
Da auch hier bei den Athleten kein Dopingtest durchgeführt wurde…. Na gut, Josselin ist einfach extrem sportlich.

Beim Mittagessen erkannte ich dann die Dopingmittel. Es gab ein klassisches guatemaltekisches Mittagessen: Reis und Bohnen (Arroz y Frijoles)

Frijoles y Arroz - Bohnen und Reis
Ach ja, auch der Englischkurs ging in eine neue Runde. Die Vokabeln vom letzten Mal wurden  wiederholt und es gab ein paar neue dazu. Wir wollen doch mal sehen ob die im Dezember nicht ein paar englische Sätze mit den deutschen Besuchern wechseln können…
 Der Tag in Procedi endete mit der Musikprobe für den 15. September (dem Unabhängigkeitstag) also ziemlich laut. Die Probe wurde allerdings von der aufziehenden Regenwolke mit entsprechendem Niederschlag, jäh beendet.