Heute hat es mich erwischt. Ich bin mit einer totalen
Schniefnase aufgewacht. Sehr ärgerlich. Da habe ich wohl irgendwo zu lange im
Durchzug gesessen. Macht aber nix. Die letzten drei Tage müssen genutzt werden
gerade weil endlich auch die Verständigung einigermaßen klappt.
Nach dem üblichen Zweistundenstau zum Projekt kommen wir
gegen 8.40 Uhr dort an und 3 Minuten später bin ich in meinem Englischkurs.
Wir stehen im Stau... |
Eigentlich ist es wie in jeder Schule: Ein paar wollen lernen, ein paar andere
nicht und sie sind leider auch nicht dazu zu bewegen ihren Mitschülern
zuzuhören. Also mache ich es wie bei Hunden, die lernen auch nur durch
Belohnung.
Joselin schafft tatsächlich als erste 6 Vokabeln ohne Fehler
und Vorsagen, kassiert die Gummibärchen und bleibt damit erst mal lange allein.
Yaqelin arbeitet wie besessen um auch die Vokabeln zu können (und die
Gummibärchen zu kriegen) und nach einiger Zeit gelingt es ihr auch. Ein paar
Andere sind immer ganz dicht dran, schalten aber nach dem vierten oder fünften
Wort ab. Na ja, es wird langsam. Dann ist wieder Sport angesagt und ich nutze
die Chance um meine Kommunikationsfähigkeit auf Spanisch weiter auszubauen. So
werde ich u.a. über Deutschland und den Terror ausgefragt (von den Älteren) Da
heißt es dann, Vokabeln suchen und erklären, dass Deutschland zwar schön, aber
trotzdem kein Paradies ist, wo man nur faulenzen kann.
Ein weiteres intensives Gespräch habe ich mit Maylin, Jeny
und Wendy, den Lehrerinnen. Die wollen natürlich alles über das deutsche
Schulsystem und natürlich die Bezahlung wissen. Reizen würde sie das schon,
aber dummerweise braucht man bei uns für den Lehrerburuf ja ein abgeschlossenes
Studium.
Dann erzählen sie noch von ihren Träumen, dass sie
unheimlich gerne mal nach Tikal und in den Petén reisen möchten. Ein eigentlich
erfüllbarer Traum, aber nicht bei dem hiesigen Einkommen...Das letzte sehr intensive Gespräch habe ich mit einigen
Jugendlichen über unsere Evangelische Kirche und die Geschichte Martin Luthers.
Die Jugendlichen hier kennen nur die katholische Kirche und die diversen Freikirchen,
die es hier ja an jeder Ecke gibt und das sind eher Sekten. Na ja, hier fehlen
bei der Kirche halt knapp 1500 Jahre Geschichte. Da waren hier noch andere
Götter angesagt. Es war auf jeden Fall spannend die Fragen der Jugendlichen
nach bestem Wissen zu beantworten, auch wenn mir doch manchmal das spanische
Fachvokabular gefehlt hat. Es war ein toller Tag, auch wenn ich jetzt ziemlich
am schniefen bin. Hoffentlich bin ich am Freitag wieder fit fürs Schwimmbad.
Ach ja, gesungen haben wir auch noch, um mal die Liedchen
für die deutsche Gruppe zu üben.
Hier ein paar Takte im Video:
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