Freitag, 5. August 2016

Olympiade

Heute gehen sie los, die olympischen Spiele. Natürlich auch in Procedi. 
Probe
 
Nach einem feierlichen Einzug aller Mannschaften auf dem Schulhof, dem Singen der Nationalhymne und sogar der brasilianischen Hyme durch Mayra eine unserer Küchenfeen, gibt es ein großes Showprogramm, 
welches von den Kindern gestaltet wurde. 
Fahnenträgerin Josselin vor dem Einzug
Beim Singen der Nationalhymne

Der olympische Eid
Seno Mayra beim Singen der brasilianischen Hymne
So gab es z.B. eine Tanzgruppe der ersten und zweiten Klasse, die zu Sambamusik für Stimung sorgte. Es gab einen Rap und die Vorstellung der verschiedenen Länder. 
 Dann wurde noch geschworen fair zu bleiben und dann ging es schon mit dem ersten Sportwettkampf im Basketball los. Hierbei ließen die Mädels aus Spanien den Brasilianern keine Chance und besiegten sie ohne Gnade.
Die roten Spanier und die gelben Brasilianer
Zum Abschluss lieferten sich noch die Mitarbeiter ein Match wo allerdings die Mannschaften ebenfalls etwas ungleich waren. Ich traf zwar die Körbe nicht, konnte aber mit meiner Körpergröße punkten und den Ball zu Carina spielen, die ihn fast immer im Korb der gegnerischen Mannschaft versenkte.

Aber das Wichtigste bei allem war der Spaßfaktor. Dabei sein war Alles.
Erschöpft und durchgeschwitzt ging es schließlich zum Mittagessen, bevor wir uns übers Wochenende voneinander verabschiedeten.
Erfreulicherweise war auch der Bus wieder repariert und so fuhren wir in die Werkstatt um ihn abzuholen. Danach standen wir aber noch 2,5 Stunden im Stau, bevor ich dann mein Appartement mal wieder bewohnen konnte. Es war ein toller Tag und ich weiß jetzt schon, wie sehr ich alle Kids vermissen werde, wenn ich wieder in Deutschland bin.
Es ist toll, wenn man einfach mit denen „schwätzen“ kann. Alles „meine“ Patenkinder.

Ach ja, lecker Essen gab`s auch.

Salat, Hühnchen und Kartoffelbrei

Donnerstag, 4. August 2016

Die Sprache und Bus kaputt


Langsam komme ich hier an. Gestern (3.8.) habe ich keine Fotos gemacht, weil ich zu stark mit den Kids beschäftigt war. Außerdem habe ich den Englischkurs gestartet. Dabei ist mir dann auch wieder aufgefallen, dass ich doch wesentlich besser Englisch als Spanisch spreche.
Aber zum Trost für alle die Sprachen genauso schlecht können wie ich, sei angemerkt, dass es auf die Grammatik nicht unbedingt ankommt. Man muss die Vokabeln wissen und sich unterhalten WOLLEN, dann klappt das auch. Leider haben es in der Schule meine sämtlichen Sprachlehrer geschafft, mir den Spaß an Fremdsprachen zu nehmen. Mein großer Dank geht an die Menschen, die mit mir einfach nur kommunizieren wollten und denen meine Grammatikfehler sch…egal waren. Dass Sprachenlernen Spaß machen kann, habe ich 2013 bei Senora Clara in der Sprachschule in Guatemala erlebt. So viel Spaß wie bei ihr hat mir Sprachunterricht vorher noch nie gemacht. Sie hat es auch geschafft, dass ich mich inzwischen auch alleine nach Guatemala traue und von Leuten abholen lasse, die nur Spanisch (und kein Englisch oder Deutsch) sprechen. Dafür bin ich ihr seeeeeehr dankbar.

Das möchte ich den Kindern vermitteln: Spaß an einer Sprache. Und dann im Januar vielleicht ein paar Sätze mit der Gruppe aus Deutschland ohne Dolmetscher wechseln.

Kommen wir nun zu den angenehmen Dingen des Lebens wie z.B. dem Essen. Die Küche in Guatemala ist doch etwas anders als bei uns. So gehören die schwarzen Bohnen (Frijoles) eigentlich zu fast jedem Essen, genauso wie die unvermeidlichen Tortillas.
Dobladas zum Mittagessen
So gab es heute zum essen sogenannte „Dobladas“ sehr lecker auch gebackenem Kartoffelpüree im Maismehlmantel. Es war extrem lecker. Dazu gab es eine Tomatensoße und natürlich die Frijoles. Weil ich der Gast bin bekam ich 3 Dobladas, ich habe aber gesehen, dass auch einige von den Jungs sich noch mal etwas nachholten. Schön, dass das jetzt klappt. Zum Nachtisch gab es frische Bananen. Am Baum gereift. Nicht zu vergleichen mit dem was man in Deutschland bekommt. Das wäre ein weiterer Grund hierher auszuwandern.
Den Kindern schmeckt´s auch
Ach ja, gedopt wird auch und zwar mit einem Energydrink aus Caparina. Man muss das mal probiert haben. Es schmeckt nicht schlecht hat aber ziemlich viele Kalorien. Für mich leicht übergewichtigen Mitteleuropäer sehr gefährlich.
Den Drink gibt es in der großen Pause
Atol - ein Getränk aus Caparina (nein, kein Caipi)
Ein Grund nicht auszuwandern ist der ewige Stau auf den Straßen. Das Stop&Go belastet die Kupplungen der Autos sehr. Und wenn dann noch eine Demo auf einer der Hauptverkehrsstraßen statt und man im Gebirge im Stau steht ist es irgendwann vorbei. Die Kupplung vom Procedibus war tot. Wir kamen gerade noch an die Seite, dann warteten wir auf dem Abschleppwagen.


Immerhin waren wir gegen 12.30 Uhr im Projekt (per Taxi) Wir brauchen dringend einen neuen Bus. Es fehlen noch ein paar Euros, und hiermit rufe ich mal wieder zu Spenden auf.

Die Kontonummer von Procedi lautet:

PROCEDI e.V.
IBAN: DE 0452 0604 1000 0400 3802
BIC: GENODEF1EK1

Es gibt auch eine steuerlich absetzbare Spendenquittung. Ach ja, und vergesst nicht, dass die Arbeit in Deutschland komplett von einem unbezahlten, ehrenamtlichen Team gemacht wird.
Alle Aktiven (ich auch) zahlen ihre Kosten (Flüge etc.) komplett aus eigener Tasche.

Dienstag, 2. August 2016

Schule



Gestern und Heute habe ich in Procedi etwas erlebt, was ich trotz mehrerer, längerer Aufenthalte bisher noch nicht erleben konnte:
Den ganz normalen klassischen Schulbetrieb.
Obwohl ich jetzt so oft hier war, habe ich bisher nur den Ferienbetrieb erlebt. Der normale Unterricht läuft
im 45 Minutentakt mit Schulklingel, Hausaufgaben und allem was dazu gehört.
Na gut, ganz normal war es nicht, weil ja normalerweise kein Praktikant wie ein Referendar mit im Unterricht sitzt und auch noch Fragen stellt.
Es ging gleich mit Mathe los, und obwohl ich gedacht habe, dass ich eigentlich ganz gut in Mathe bin, machte sich leider doch bemerkbar, dass ich Weichei inzwischen immer den Taschenrechner benutze und somit im Rechnen wesentlich langsamer war als die Kids.

Aber ich weiß jetzt, wie sich Flüchtlingskinder fühlen müssen, die in einer Klasse sitzen und kein Wort verstehen – wobei ich immerhin noch ein bisschen Spanisch spreche…

Der Unterricht bei den verschiedenen Lehrern läuft sehr unterschiedlich ab und auch die Lautstärke differiert. Sehr beeindruckt war ich von Maylin, die den Kindern die spanische Grammatik näherbrachte. Ich gebe zu, ich habe, im Gegensatz zu den Kindern, nix kapiert, aber Grammatik ist ja schon im Deutschen nie mein Ding gewesen.
Die Kids sind aber durchaus motiviert etwas zu lernen.
Tolles Engagement der Lehrer(innen)!

Nach der Pause ging es dann mit der Vorklasse (Prepas) und der ersten und zweiten Klasse zum Sportplatz. Dort stürmten sofort Soldaten auf uns zu, mit Handys. 
Die wollten unbedingt Fotos machen und haben dann, schwer bewaffnet,  aufgepasst, dass uns Keiner was tut. Eine interessante Erfahrung…
Ein bißchen militärischer Drill war dann auch zu spüren. Eduardo hatte die Pfeife im Mund und auf seinen Pfiff hin begannen die Kids mit der Aufwärmgymnastik. Spaßig.
Mittags kam dann Sabine (Vorsitzende von Procedi Guatemala) noch vorbei und mit der habe ich dann auch noch „geschwätzt“. Schon spannend, wenn man interne Sachen besprechen kann und die Umgebung versteht es nicht.

Insgesamt war es ein toller Tag. Mein Spanisch wird immer besser und die Kids sind einfach toll. Besonders meine Mädels, aber mit den 10-12-jährigen kam ich ja schon immer gut zurecht. Ich will die einpacken und mit heim nehmen…