Samstag, 31. Oktober 2015

Letzter Tag

Heute ist der letzte Tag in Guatemala.Obwohl es ein Samstag ist war ich heute noch mal im Projekt um die Jugendlichen zu treffen, mit den sich Eduardo inzwischen regelmäßig trifft. Sozusagen die Betreuung der externen Kids.
Und Eduardo hat wirklich ein Händchen für die Jugendlichen. Sie kommen gerne und freuen sich auch, ihn zu sehen. Die meisten kennt er ja, seit sie zu Procedi kommen. Es gibt immer ein bißchen Schulung oder es werden Fragen geklärt. Außerdem wollen sie wieder auf den Pacaya wandern. Eduardo lässt sich da schon einiges einfallen. Da Ferien sind ist Schule zur Zeit natürlich erst mal zweitrangig, aber Bildung kann ja auch Spaß machen.
Dann wird noch ein bißchen Fußballgespielt und dann ist der Vormittag auch fast schon rum.
Es gibt noch eine kleine, für die Kids aber nicht unangenehme Verzögerung:
Ich habe in meinem Koffer ganz unten noch eine Tüte Gummibärchen gefunden, die ich an die "Kids" verfüttert habe. Es war lustig wie die 14/15- jährigen "harten Jungs" auf einmal wieder zu "kleinen" Kindern wurden und über die Gummibärchen herfielen.
Aber dann wurden noch ein paar Fotos gemacht und wir verließen das Projekt.
Für mich ein Abschied für mindestens ein Jahr...
Heute Abend geht es noch zum Konzert der Monteflors und morgen früh um 8 Uhr geht der Flieger in die Heimat.
Hasta proxima ano.

Freitag, 30. Oktober 2015

Von Guatemala lernen

Ich will nicht heim!
Hier sind total liebe Menschen und ich habe seit langem endlich mal wieder das Gefühl sinnvoll pädagogisch zu arbeiten. Ich weiß es sollte eigentlich ein Freizeitprogramm werden, aber es ist toll wenn die Kids mit Begeisterung Englischvokabeln lernen wollen, nur weil sie mit bunten Bildchen auf Memorykarten stehen.
Ich geb hier Englischunterricht. Ich der in Englisch immer eine 4- und in Französisch eine 5 hatte, mache hier Englischunterricht und erkläre auf Spanisch den Kids englische Wörter - okay mit Musik und Gesang. Pause ist nicht wirklich, außer, wenn ich mich mal schnell in die Küche schleiche, ein bißchen mit Gloria und Mayra flirte um einen Kaffee zu kriegen.
Morgen ist mein "ultimo dia" hier in Guatemala. Ich hätte nie gedacht, dass man sich in ein Land und seine Menschen sooo verlieben kann. Die Hauptstadt ist nicht wirklich schön zu nennen, aber wie soll man dieses Gefühl hier beschreiben. Schon als ich am ersten Tag aus dem Flieger stieg, hatte ich ein breites Lächeln im Gesicht. Ich wusste mich willkommen.
Im Projekt klebten ständig Kinder an mir, die mir ihre Freuden und Sorgen erzählten. Eigentlich kannten die mich doch gar nicht. Ich war ziemlich genau vor einem Jahr da. Die wussten, da kommt wieder einer aus Deutschland - ach der Gerardo. Der singt wieder mit uns - toll!
Sind wir in Deutschland einfach zu abgeklärt?
Ja, ich rege mich auch über guatemaltekische Zeitvorstellungen auf, bin genervt vom ständigen improvisieren oder von Steckdosen und Kabeln die nicht funktionieren. (Ersatz gibt es nicht)
Aber dann wird freundlich gelächelt, ein Kaffee getrunken und es geht irgendwie weiter.
Die Abschiedsgeschenke von den Kids haben mich total gerührt. Die schreiben nicht gerne, aber für mich haben sie trotzdem endlose Zeilen des Dankes und der Zuneigung verfasst. Flor und ihre Familie kümmern sich (meistens) sehr liebevoll darum, dass alles irgenwie funktioniert.
Da ja hier alles auch sehr körperlich ist, wurde ich heute x-fach umarmt, geherzt und geküsst, auch von den Lehrerinnen.
Wie schon mal erwähnt, war ich mir am Anfang meiner Reise nicht sicher, ob ich noch mal herkomme, aber ich glaube, dass war letztes Jahr ähnlich. Ich will aber alle, möglichst bald wiedersehen und muss trotzdem wahrscheinlich über ein Jahr warten, bis ich alle wieder treffe. - Schnüffz.
Die Guatemalteken sind ein nettes Volk, die erst mal jeden nett behandeln und alles seeehr despacio - ruhig und langsam angehen lassen. Vielleicht gelingt es mir ja, etwas von dieser Ruhe mit nach Hause zu nehmen.
Na gut, ich freu mich auch auf meine Kirchenmäuse. Die sind mindestens so süß, wie die Kinder hier in Guatemala.
Aber ich werde sie bald wieder sehen, wenn auch nur per Skype am 7. November bei Rock4Help in Frankfurt (ab 18 Uhr) mit Livechat und Kurzauftritt aus Guatemala. (hoffentlich klappt es...)

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Vorletzter Tag im Projekt

So schnell ist mir die Zeit auch schon lange nicht mehr durch die Finger geronnen. Ich bin doch gefühlt gestern erst gekommen. Trotzdem muss ich mich langsam auf den Abschied vorbereiten. So wie die Sache aussieht, werde ich wohl wiederkommen. Wenn es nach den Kindern geht am Besten gleich nach Sylvester. Sie werden aber wohl doch noch etwas länger warten müssen, aber dass ich wiederkomme ist für mich inzwischen gar keine Frage mehr, auch wenn ich am Anfang meiner diesjährigen Reise da noch nicht ganz sicher war. Ein Land, in dem Ausländer so nett aufgenommen und begrüßt werden gibt es nicht so oft auf der Welt. Da können wir Deutschen uns mal ne ziemlich dicke Scheibe von abschneiden.
Und die mögen uns nicht, wie man jetzt vielleicht denken könnte, nur wegen unserem Geld. Klar, das wird auch genommen, man wäre ja blöd wenn nicht, aber das viel Entscheidendere ist der persönliche Kontakt, das gemeinsame Singen, aber auch das gemeinsame "einfach rumhängen".
Heute habe ich unter anderem ein bißchen mit Chantala "rumgehängt", ebenfalls ein Patenkind von mir, was aber inzwischen außerhalb von Procedi die weiterführende Schule besucht und eben nicht mehr jeden Tag da ist.
mit Chantala
Irgendwann kriege ich bestimmt auch noch Santiago und Sebastian meine zwei neuen Patenkinder vor die Linse. Die sind aber noch so quirlig, dass ich die noch nicht zusammen zu fassen gekriegt habe. EchteEnergiebündel.
Ach ja, das Notfallvideo für den 7. November (falls das Internet nicht geht, haben wir heute auch aufgenommen. Hier schon mal ein kleiner Eindruck. (Die Gruppe hat so vorher noch nie zusammen gesungen und außer mir und eventuell andern Praktikanten aus Deutschland macht auch keiner Musik mit den Kids)

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Hilfe, Diebe.... mein Herz...

Man hat mich beklaut! Ja, ich weiß, ich bin in der Zone 18, die ist gefährlich, aber dass es so kommt...
Okay, Geld, Handy und Co hab ich noch, aber die Täter haben was viel wertvolleres, nämlich mein Herz geklaut und rücken es ums verrecken nicht mehr raus. Aber ich hab die Täter erwischt und fotographiert.
Jackelin und Josselyn meine zwei Supersüßen
Na gut, Diebstahl ist vielleicht der falsche Ausdruck. Die Beiden haben definitiv die Nachfolge der inzwischen erwachsenen Kambli angetreten. Ich hab wohl irgendwie das Talent, dass ich einzelne Kinder mehr fasziniere als Andere.
Ich habe von den Beiden kleine Geschenke bekommen und gebe zu, dass ich bei der Karte fast heulen musste, weil die so süß war. Dummerweise sind inzwischen meine Gummibärchen alle :-(
Na gut uns drei verbindet aber inzwischen auch Einiges aus den letzten Jahren.

Wobei ich dieses Jahr sagen muss, dass im Projekt entweder Super gearbeitet wird und die Kinder toll sozialisiert werden oder die Projektkinder einfach so extrem sozial sind. Keiner macht wirklich Probleme, es ist extrem entspannt und wenn einer rumzickt ist es in der Regel einfach biologisch durch die Pubertät bedingt. Auch die Prepas haben irgendwie ihr Herz für mich entdeckt. Ständig hängt mir (im wahrsten Sinne des Wortes) einer am Bein. 
Aber nun zu den anderen schönen Dingen:
Im Projekt sind auch heute wieder die Ferienspiele gelaufen. Das bedeutet, dass einige Gruppen kreativ waren und z.B. Autoreifen angemalt haben, die zu Blumenkübeln umfunktioniert werden.


Ich durfte mich unter anderem mit meinem Handabdruck auch auf der schönen bunten Wand am Eingang verewigen.

Meine Hand ist unten rechts
Lehrer Eduardo ist für den Sport zuständig und hat keine Probleme, auch selbst mitzumachen.


Und bei mir wird gearbeitet. Englischvokabeln stehen auf dem Programm. Oder Singen. Diese Kinder lassen sich von nichts abschrecken. Na gut, wahrscheinlich genießen sie das Paradies mit Namen Procedi und nehmen dafür in Kauf, dass sie mit so ein paar Deutschen Englisch lernen. Und wenn es als Spiel verpackt ist, macht es sogar Spaß.
Englisch als Spiel

Gesungen haben wir auch, aber wer es genauer wissen will sollte am 7. November um 18 Uhr in die EJW-Zentrale (ich bin immer noch versucht, Kanzlei zu schreiben) kommen. Da machen wir gegen 19 Uhr (MEZ) eine Liveschaltung nach Guatemala und wenn es klappt, wird Live gesungen.Wenn es nicht klappt, gibt es das Video ;-)
Ach ja, einen Hinweis darauf, dass es mit VW abwärts geht habe ich auch gefunden. So wird hier für eine VW-Werkstatt geworben.

Das war mal ein (richtiger) Käfer - schnüfz






Montag, 26. Oktober 2015

Projekt und Bus kaputt

Es ist Montag und da gehen die Ferienspiele im Projekt weiter bzw. wieder los. Eigentlich war wieder singen angesagt und es gibt tatsächlich einige Kids, die das von mir auch ziemlich nachdrücklich einfordern. So viel zum Thema unqualifizierter Chorleiter, gell, liebe studierte Kirchenmusiker ;-). Scheinbar scheint es den Kids Spaß zu machen, sich von mir mit englischen Songs quälen zu lassen und die Worte auch noch verstehen zu müssen. Sch... Vokabel-lernerei. Aber so macht halt auch das Englisch lernen Spaß.
Eine andere Gruppe kriegt von mir Heimatkundeunterricht. Ich zeige ihnen den Film unserer Rundreise, den ich 2008 gedreht haben.
Beim Video sind sogar die Lehrerinnen Lourdes und Carina ganz gespannt
Ganz fasziniert sind die Kids auch davon, wie sich einige frühere Kinder, die sie kennen in den letzten 8 Jahren verändert haben.
Mit einer anderen Gruppe übe ich Lesen. Okay, nicht unbedingt Cervantes und die spanische Hochliteratur. Eher Einfaches mit Bildern. Ich habe nämlich ein spanisches Asterixbuch mitgebracht, welches von den Kids mit Interesse betrachtet und beschmökert wird.
Asterix ist auch für Guatemalteken spannend
 Kurz vor dem Mittagessen kommt dann von Flor die Aufforderung, dass wir schnell wegmüssen, denn der Bus sei kaputt. Erst mal habe ich es nicht kapiert, dann war klar, dass der Anlasser kaputt ist. Sch....lecht. Das wird teuer. Mit vereinten Kräften bringen wir mit Muskelkraft den Motor irgendwie in Gang und fahren dann zur Werkstatt. Gut, dass das Auto nicht mehr ganz neu ist (Baujahr 2005) ist klar, aber es könnte doch noch ein bißchen halten.

200 000 Kilometer hat mein Auto auch drauf - okay, inzwischen auch mit dem zweiten Anlasser. Aber das ist hier eine gute Möglichkeit mal einen Spendenaufruf zu machen:

Wir brauchen ein neues Auto für Procedi.

Es kostet etwa 15000 Euro (145000 Quetzals - die Währung in Guatemala)
Wer mithelfen will spendet an
Procedi e.V.
IBAN: DE 0452 0604 1000 0400 3802
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Procedi
Es gibt eine Spendenquittung, die Euch Markus und Marina gerne ausstellen. Jeder Cent zählt, und wer es noch mal gerne als Video hätte bitte schön, aber bitte die neue Kontonummer aus dem Text nehmen, denn der Clip ist 2 Jahre alt und es gibt ein neues Konto.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Kino mit den Kids

Auf die Anregung von Flor hin gab es am Samstag einen Ausflug ins Kino. Passenderweise war es die Neuverfilmung von Peter Pan, die auf dem Programm stand. Am Vormittag waren wir zunächst auf der Hochzeitsvorfeier von José Pablo einem Neffen von Flor. In Guatemala gibt es anscheinend keinen Junggesellenabschied wie bei uns, sondern verschiedene Feiern bei der Familie, wo es dann natürlich immer Essen und Geschenke gibt. War lustig.
Am Nachmittag sollte es dann ins Kino gehen, wobei ich Flor mit meiner Frage, wann wir denn im Projekt sein müssen, etwas ins rotieren brachte. Sie ging davon aus, dass wir direkt ins Kino fahren, ich hatte mich gefreut, dass ich mit den Kids zusammen hinfahren kann.
Flor wollte nicht fahren, erklärte sich aber immerhin bereit mir ein Taxi ins Projekt zu organisieren, weil ich eigentlich schon gerne mit den Kids fahren wollte - Ich hab den Ausflug schließlich auch bezahlt. So kam ich dann am Treffpunkt an, wo zwar schon viele Kinder, ein paar Eltern, aber noch keine Lehrer da waren. (Nach der Uhrzeitauskunft von Flor kam ich schon 5 Minuten zu spät, da der Taxifahrer ziemliche Schleichwege fuhr um den Verkehr auszutricksen.)
Carina organisiert die Kids
Letztlich waren aber alle da und Lehrerin Carina organisierte, dass wir alle Kids irgendwie einladen konnten. Eigentlich fehlte nur noch Lehrerin Maylin die wir dann aber unterwegs noch einladen konnten.
Selfie mit Joselyn, Beverly und Jackelin
Da ja mein Fachgebiet Kinder zwischen 10 und 12 sind hatten mich meine "chicas" ziemlich in Beschlag genommen. Die 3 sind eigentlich schon richtige Teenies: Nervig, laut, aber total süß. Zwar nicht meine offiziellen Patenkinder (die sind auch süß), aber immerhin verbinden uns inzwischen einige gemeinsame Aktionen, Das Engelchenvideo 2013, das Bartimäus-Musical 2014 etc.
Na ja, die Nachfolger von Kambli halt, die hat ihre Freundschaft zu mir auch als Patenkind von jemand Anderem begonnen...

Am Kino trafen wir dann Ernesto, Flor und Neele. Mittlerweile war es aber schon 16.15 Uhr., aber Kino in Guatemala funktioniert etwas anders als bei uns - zumindest was die Anfangszeiten anbelangt. Die nächste Vorstellung sollte gegen 5 Uhr los gehen. Na gut, so hatten wir dann etwas Zeit, um Fotos zu machen und aufs Klo zu gehen.
Alle Kids (Die Lehrer haben selbst wie wild fotographiert)

Dann wurde wieder durchgezählt und immer wieder fehlte irgendwer. Na gut, bei über 75 Personen kann man schon mal etwas den Überblick verlieren, zumal es für einige Kinder der erste Kinobesuch ihres Lebens war. Auch die beiden Küchendamen waren sehr beeindruckt und bedankten sich tausendmal bei mir für die Einladung (Die zwei sind echt süß)
Aber am Schluß waren Alle wieder da und erzählten begeistert von den Abenteuern im Film.

Die Rückfahrt der Kids fand leider ohne mich statt, da das Kino in der Nähe von Mixco liegt und es zum Quartier näher ist als über Procedi zu fahren - obwohl ich zugeben muss, dass das Zusammensein mit den Kiddies überall und sogar im Stau Spaß macht.

Freitag, 23. Oktober 2015

Schulabschlussfeier - Clausura

Zum zweiten Mal nach 2013 war ich zum passenden Zeitpunkt im Projekt, dass ich die feierliche Schulabschlussfeier erleben durfte. Mädchen und hüschen rosafarbenen Kleidern, kleine Jungs mit Weste und Fliege. Okay, ich hatte auch extra das weiße Hemd angezogen.
Das besondere dabei war, dass ich diesmal sogar einen direkten Bezug zu den geehrten hatte. Mit einigen von den Großen habe ich im letzten Jahr zusammen das Musical gemacht und zwei von den Kleinen gehören zu meinen (neuen) Patenkindern. Flor eröffnete mir, dass Kambli nächstes Jahr nicht weiter von Procedi unterstützt wird. Okay, es musste mal so kommen, aber wir werden Freunde bleiben und sicher auch immer mal wieder Kontakt haben - und vielleicht kommt Kambli in 6 Jahren ja wieder - dann halt als Mutter...  


6 Mädchen und 3 Jungs haben die 6. Klasse erfolgreich abgeschlossen. Nach Ansprachen von Flor und Ernesto bekamen zuerst die Kinder der Vorklasse feierlich ihre Urkunden überreicht. Danach die Jungen und Mädchen der 6. Klasse. Für die „Prepas“ hielt Lehrerin Lourdes noch eine Ansprache, Die 6. Klässer hörten die Ansprache von Jeny.
Nach den vielen Ansprachen war es nun Zeit für etwas Musik. Da ich ja gerade zufällig für zwei Wochen im Projekt bin, konnte ich mit den Kids auch ein bißchen kreativ Englisch lernen. Ein Lied wurde also dem Publikum von (fast) allen Procedikids präsentiert und mit jubelndem Beifall belohnt. 

Nach der musikalischen Unterbrechung wurde sich dann auch noch bei den Lehrern und die beiden Küchendamen Gloria und Mayra, die Tag für Tag das Essen im Projekt zubereiten, mit Blumen bedankt.
Blümchen für Dona Mayra

Blumen für Dona Gloria
Schließlich warteten alle noch aufs Essen, denn die „Pollos“ (Hühnerschenkel) dufteten verführerisch und waren auch ziemlich lecker.
Am Ende saßen nur noch die Lehrer an einem Tisch und die einzige Angst war, einfach weggekehrt zu werden, denn eigentlich wurde nebenbei von Familie Hernandez aufgeräumt und gekehrt.


Donnerstag, 22. Oktober 2015

Singen und Geburtstagsfeier Ernesto

Ich habe mich noch nicht wieder daran gewöhnt, dass Guatemaltekische Uhren etwas anders gehen als Deutsche. Flor hatte 8 Uhr Abfahrt vorgegeben und so war ich um 8:01 am Treffpunkt, wo ich im leichten Nieselregen noch etwa 20 Minuten warten durfte bis Flor und Ernesto endlich kamen.
Dafür brauchten wir dann knapp 98 Minuten ins Projekt. Wer noch einmal über deutsche Rush Hour schimpft sollte mal hierher kommen.
Im Projekt selbst waren die Kids schon ganz "hibbelig" und drängten darauf sofort mit dem Singen anzufangen. Es scheint ihnen wohl Spaß zu machen ;-)
Na gut, richtigen Musikunterricht haben die hier ja auch nicht.

Ich habe auch schon einige Talente aufgespürt. Besonders Gabi hat ja eine richtig gute Stimme, die wird ein Solo singen. Mit der Gruppe ist dann auch "Selphie-time" angesagt, aber irgendwie muss ich da wohl noch etwas üben. Aber die aktuellen Kids sind durch die Bank weg klasse und von mir lassen die sich sogar Englisch beibringen. (*freu)

Gabi ist das Mädchen rechts neben mir
Auch der Geburtstag von Ernesto musste im Projekt noch gefeiert werden. D.h. gefeiert haben die Lehrer und seine Projektgruppe. Es gab Torte, Kerzen, Cola und einen ziemlich ergriffenen Ernesto.War aber sehr nett.

Ernesto ist der in der Mitte
Aber dann hatte ich noch das Vergnügen 65 Kinder gemeinsam singen zu lassen. Okay wir haben es eher versucht, gemeinsam zu singen. Morgen bei der offiziellen Schuljahresabschlussfeier, wird es bestimmt besser, aber sicher weniger lustig, wenn die Eltern im Publikum sitzen.
Aber bildet Euch doch einfach selbst ein Urteil. (Der mit der tiefen Stimme zählt nicht ;-))

Nach dem Projekt waren wir noch auf dem "Mercado Central" um Blumen für morgen zu besorgen. Die Gestecke wurden direkt für uns hergestellt, so dass ich noch etwas Zeit hatte, ein paar Mitbringsel zu besorgen. Der Markt ist aber total faszinierend, weil da ganz normal eingekauft wird und der nicht einfach ein reiner Touristenmarkt ist.


Morgen gibt es dann den Bericht von der Schulabschlussfeier.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ein Tag im Projekt

Irgendwie war es heute so ähnlich wie damals in 2013. Ich habe wieder mit den Kids gesungen und sie haben begeistert mitgemacht. Mit einer Gruppe habe ich außerdem das "Englisch-Vokabel-Memory" gespielt. Das habe ich dann am Ende auch Lehrerin Jeny ausführlich erklärt, die das Ganze ebenfalls spannend fand. Ist schon lustig, wenn Leute Englisch unterrichten sollen, obwohl sie es selbst eigentlich nicht können. Ich kann es wahrscheinlich auch nicht gut, aber das was ich kann ist tatsächlich mehr, als die Lehrer in Procedi. Mal sehen, vielleicht kann ich die ja irgendwie noch unterstützen.
Die Kids machen auf jeden Fall begeistert mit, auch wenn sie noch mit dem englischen Text kämpfen. Aber es wird. Am Freitag zur Schulabschlussfeier muss es stehen.


Eine andere sehr schöne Begegnung hatte ich heute auch: Kambli kam mit ihrem kleine Juanis. Jetzt bin ich nicht nur Patenonkel, sondern auch noch Patenopa. Und der Kleine ist richtig süß mit seinen 2 Monaten.
Komischerweise habe ich mit Kambli richtig nett schwätzen können ohne gleich das Wörterbuch rauszuholen.
Schwätzen mit Kambli

Am Nachmittag hatte ich dann noch ein gutes Gespräch mit Sabine vom hiesigen Vorstand. Irgendwie müssen wir das Projekt mal wieder in Schwung bringen. Im Moment ist so ein wenig die Luft raus.Aber wir kriegen das. Ich will mit dafür sorgen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird. Mal sehen, ob es gelingt.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Tag der Revolution

Heute ist der "Tag der Revolution" in Guatemala, ein staatlicher Feiertag, an dem an die Revolution von 1944 erinnert wird. Oder vielleicht sollte ich besser sagen erinnert werden sollte. Da die Geschäfte und Märkte ganz normal geöffnet haben ist es eher ein Shoppingtag für die meisten Guatemalteken. Na gut es gibt auch ein paar Tafeln, die an die Revolution erinnern.
Bei Flor war heute Feiern angesagt, den Lucy, eine Schwester von Flor hat am 20.10. Geburtstag.
Lucy (zweite von .links) im Kreise der Lieben
Wie üblich rückte die Verwandschaft ziemlich vollzählig an um die Jubilarin hoch leben zu lassen. Dann wurde noch ein Quiz- und ein Würfelspiel gespielt. War sehr unterhaltsam. Ach ja, zu Essen gab es selbstgemachte guatemaltekische Schnittchen. Frisch gebacken. Sehr lecker und ständig alle.
Beim Familienquiz
Und was natürlich in dieser Familie nicht fehlen durfte war das ausgiebige Geburtstagsständchen. Insgesamt war es eine nette Revolutionsfeier - wobei die Revolution eigentlich gar nicht vorkam.
Beim Anschneiden der Geburtstagstorte
 War auf jeden Fall nett.(und anstrengend) Ach ja, Bayern hat gegen Rom im Fußball verloren. Da musste ich als Eintrachtfan doch etwas schadenfroh sein. Für die Guatemalteken war aber wichtiger, dass Barcelona gewonnen hat.
Ich hoffe jetzt, dass ich aber die restliche Zeit im Projekt sein kann.

Montag, 19. Oktober 2015

Land des ewigen Frühlings - im Regen

Ich bin wieder in Guatemala. Die nächsten Tage werden zeigen, ob mein Spanisch noch reicht. Das Abholen klappt schon mal. Lucy, eine Nichte von Flor steht an der Scheibe vom Flughafen und winkt mir begeistert zu.
Es ist schön, in ein anderes Land zu kommen und so nett empfangen zu werden. Dadurch bleiben mir auch die etwas nervigen Taxifahrer und Straßenhändler erspart - ich bin ja schon in Begleitung von Einheimischen.
Auch Flor begrüßt mich herzlich und wir warten noch auf Juan Pablo, der mit dem Auto noch um den Flughafen kreist.
Als der dann endlich kommt, fahren wir zuerst in das Appartement, da wo ich die letzten Male auch gewohnt habe, aber nur um die Koffer abzustellen. Dann geht es noch mal los zum Essen. Wir treffen dort auch noch Andrea, die große Schwester von Lucy.
Draußen regnet es in Strömen. Auf meine Nachfrage hin erklärt man mir, dass es das seit 3 Tagen tut. Die Wochen davor wäre es sehr schön gewesen...
Also dafür reicht mein Spanisch noch.

Am nächsten Montagmorgen um 8 Uhr (also real 8.20 Uhr) ging es dann los ins Projekt. Neele, die aktuelle Praktikantin saß schon im Auto und dann fuhren wir noch zum Quartier von Tobi, der hier ein Praktikum an der deutschen Schule gemacht hat und am Mittwoch zurückfliegt.


Blick aus der Mensa auf die Lomas - Im Regen

In Procedi dann eine angespannte freudige Stimmung, was ich denn wohl in diesem Jahr mit den Kids mache. Sie freuten sich, dass ich wieder da war. Insbesondere mein neues Patenkind was mich eigentlich nur aus Erzählungen kannte hing dauernd an mir, freute sich, dass ich da war und nuschelte mir ständig etwas zu..
Ich bin kein Sprachtalent und wenn dann noch Kindergenuschel dazu kommt wird es interessant mit dem Verstehen oder besser Nichtverstehen. Also wieder meine Lieblingsvokabel "despacio - langsam" ausgepackt, dann klappts auch mit den Neuen.
Singende und tanzende Kinder
Und dann haben wir auch schon richtig was gesungen. Ich habe das Everlasting Love - Programm mal wieder aus der Schublade geholt um mit den Kids Englisch zu üben. War sehr lustig und die Kids hatten auch ihren Spaß, wenn ich Englisch und Spanisch durcheinander würfelte. Beim Mittagessen dann der Kampf an welchem Tisch ich sitzen durfte/sollte - na ja, ich bin ja zum Glück ein paar Tage hier und so kommt jeder mal dran.

Auf der Heimfahrt sind wir dann noch im Einkaufszentrum vorbeigefahren und ich konnte dann noch was zu Essen einkaufen, damit ich morgen im Appartment frühstücken kann. Bevor es dann zu Flor geht um mit Ihr und ihrer Familie den Tag der Revolution zu feiern.
(Die Guatemalteken finden immer einen Grund um Party zu machen.Vielleicht sollten wir in Deutschland auch mal den Tag der Flüchtlinge oder den Tag der Kirche feiern oder vielleicht das Ende vom 30- jährigen Krieg)

Sonntag, 18. Oktober 2015

Es wird ernst

Dallas ist geschafft. Es folgen die üblichen 3 Stunden Aufenthalt zum Umsteigen bevor es weiter nach Guatemala geht.Irgendwie ist es hier wärmer als bei uns. Ich bin komplett durchgeschwitzt. :-(
Aber nachdem ich das erste Mal schon Spanisch benutzt habe um mit Passagieren zu reden, hoffre ich, dass es wieder einfach nur toll wird. Ich melde mich aus Guatemala, wenn ich da Internet habe.
Hasta la vista.